Maca wirkt sowohl sofort als auch mittelfristig
Maca verzeichnet zu Beginn der Einnahme in der Regel einen mehrtägigen steilen Anstieg, der sich dann über die Zeit normalisiert. Die Wirkung ist also instantan spürbar. Dies gilt insbesondere für alle Wirkungen, die die Libido, Potenz und sogar die Spermienqualität betreffen, mit anderen Worten, wo es um Stimulanz und Anregung geht, wobei die Dosis hier ebenfalls eine nicht unbeträchtliche Rolle spielt. Seine ausgleichende, erdende und antidepressive Wirkung kommt erst nach einiger Zeit zum Tragen, wobei hier mindestens von vier bis acht Wochen ausgegangen werden muss. Auch in diesem Falle finden sich jedoch gerade in den ersten Tagen im Allgemeinen spürbare Veränderungen.
Kurzfristige Wirkungen
Zu den rasch zu beobachtenden Wirkungen (erste 7 Tage) gehören:
- Spermienqualität: Maca ist seit langer Zeit bekannt dafür die Zeugungsfähigkeit von Mensch und Tier in großer Höhenlage wieder herzustellen. Höhen von über 4000 m über dem Meeresspiegel drücken die Energie und halbieren (!) das Spermienvolumen. Schwarzes Maca nun zeigt seine Wirkung auf die Zahl der Spermien schon nach einem Tag, wobei bei einer Gabe von 2 g pro kg Körpergewicht bei Ratten am ersten Tag die Spermienzahl in den Nebenhoden, ab dem dritten die Spermienzahl im Samenleiter und ab dem siebten Tag die Gesamtspermienproduktion zu steigen begann.[i] In den Hochanden ist Maca in der Lage die Zeugungsfähigkeit binnen etwas drei Wochen wieder herzustellen. In den Nebenhoden der Tiere überstieg die Spermienzahl sogar die der Versuchstiere in Meereshöhennähe.[ii]
- Libidosteigerung: Die Studien zu Macas nachweislich aphrodisierender Wirkung sind zahlreich, wobei der Effekt von der Ausgangslage der Studie abhängt. Bei im wesentlichen gesunden Männern führt eine einfache Gabe von 10 bis 20 g rohem schwarzem Maca noch am selben Tag zu einem Effekt ähnlich Viagra (weswegen es auch „Viagra Andino“ genannt wird), bei Frauen, die aufgrund der hormonellen Wirkung von Antidepressiva ihre Libido verloren haben, baut sich die Wirkung über einige Wochen auf. Auch wurde hier eine deutliche Dosisabhängigkeit beobachtet: bei 1,5 g gelatiniertem Maca geschah wenig, bei 3 g gelatiniertem Maca täglich kam es zu einer deutlichen Rückgewinnung der Libido.[iii]
- Energie und Vitalität: Macas energetisierender Effekt ist oft in den ersten Tagen am prononciertesten zu spüren (Cortisolspitze) und normalisiert sich über die Zeit zu einem tonisierten Grundzustand. Zu Zeiten der Inka wurde Maca daher akut es als Stärkungsmittel für die Armee eingesetzt.[iv]
Längerfristige Wirkungen
Zu den längerfristigen Wirkungen (min 8 Wochen tägliche Einnahme) gehören:
- Normalisierung des Regelzyklus: Vor allem rotes Maca ist regelmäßig über einen gewissen Zeitraum eingenommen dazu in der Lage den weiblichen Regelzyklus wieder in gleichmäßige, beschwerdearme und fruchtbare Bahnen zu lenken.
- Beseitigung von Wechseljahrsbeschwerden: Studien zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden mit Maca haben eine deutliche Besserung des Beschwerdebildes nach nur 8 Wochen aufgewiesen. Die antidepressive Wirkung hat sich dabei stetig aufgebaut und den Probandinnen ein Gefühl von Erdung vermittelt.[v]
- Rückbildung von einer vergrößerten Prostata: Rotes Maca ist dazu in der Lage eine durch Alter oder den Gebrauch anaboler Steroide bedingte Vergrößerung der Prostata zurückzubilden, was natürlicherweise seine Zeit braucht.[vi]
- Remineralisierung von Blut und Knochen: Maca ist zwar als Pflanze für sich selbst bereits ausgesprochen eisen- und kalziumreich, erzielt seine Wirkung auf den Eisengehalt des Blutes und die Knochendichte jedoch nicht von der „Warenseite“ allein, sondern u.a. durch eine Vermehrung der Transportproteine des Blutes. So wie die Pflanze massiv Mineralien aus dem Boden zieht um die Verausgabung der Samenbildung vorzubereiten, so stellt sie auch langfristig den menschlichen Körper so ein, dass er aus seiner Nahrung mehr Mineralien zieht.[vii] Auch diese Wirkung baut sich allmählich über die Zeit auf.
Fazit
Bei entsprechend hoher Dosierung wirkt Maca merklich und unmittelbar anregend und aphrodisierend, hormonelle Ausgleichsbewegungen, Remineralisierung und organische Veränderungen bedürfen jedoch einer regelmäßigen Einnahme von mindestens 8 Wochen. – Gerade in der therapeutisch gezielten Anwendung gibt es jedoch einiges zu wissen und zu beachten. Einen grundsätzlichen Überblick aller Kernpunkte zum Thema Maca zur Orientierung finden Sie im folgenden Beitrag:
Quellen:
[i] Gonzales, G. F., Nieto, J., Rubio, J. and Gasco, M. (2006), Effect of Black maca (Lepidium meyenii) on one spermatogenic cycle in rats. Andrologia, 38: 166–172. doi: 10.1111/j.1439-0272.2006.00733.x PMID: 16961569.
[ii] Gonzales GF, Gasco M, Córdova A, chung A, Rubio J, Villegas L. Effect of Lepidium meyenii (Maca) on spermatogenesis in male rats acutely exposed to high altitude (4340m). Journal of Endocrinology.2004;180(1):173-183. PMID: 14709147.
[iii] Dording, C. M., Fisher, L., Papakostas, G., Farabaugh, A., Sonawalla, S., Fava, M. and Mischoulon, D. (2008), A Double-Blind, Randomized, Pilot Dose-Finding Study of Maca Root (L. Meyenii) for the Management of SSRI-Induced Sexual Dysfunction. CNS Neuroscience & Therapeutics, 14: 182–191. doi: 10.1111/j.1755-5949.2008.00052.x PMID: 18801111.
[iv] Meissner HO, Kedzia B, Mrozikiewicz PM, Mscisz A. Short and Long-Term Physiological Responses of Male and Female Rats to Two Dietary Levels of Pre-Gelatinized Maca (Lepidium Peruvianum Chacon). International Journal of Biomedical Science : IJBS. 2006;2(1):13-28. PMCID:PMC3614567
[v] Meissner HO, Reich-Bilinska H, Mscisz A, Kedzia B. Therapeutic Effects of Pre-Gelatinized Maca (Lepidium Peruvianum Chacon) used as a Non-Hormonal Alternative to HRT in Perimenopausal Women – Clinical Pilot Study. International Journal of Biomedical Science : IJBS. 2006;2(2):143-159. PMCID: PMC3614596
Meissner HO, Mscisz A, Reich-Bilinska H, et al. Hormone-Balancing Effect of Pre-Gelatinized Organic Maca (Lepidium peruvianum Chacon): (III) Clinical responses of early-postmenopausal women to Maca in double blind, randomized, Placebo-controlled, crossover configuration, outpatient study. International Journal of Biomedical Science : IJBS. 2006;2(4):375-394. PMCID: PMC3614644.
[vi] Gonzales, C., Leiva-Revilla, J., Rubio, J., Gasco, M. and Gonzales, G. F. (2012), Effect of red maca (Lepidium meyenii) on prostate zinc levels in rats with testosterone-induced prostatic hyperplasia. Andrologia, 44: 362–369. doi: 10.1111/j.1439-0272.2011.01190.x PMID: 21762188.
[vii] Gonzales C, Cárdenas-Valencia I, Leiva-Revilla J, Anza-Ramirez C, Rubio J, Gonzales GF. Effects of different varieties of Maca (Lepidium meyenii) on bone structure in ovariectomized rats. Forschende Komplementarmedizin. 2010;17(3):137–143. PMID: 20616517.