Senfölglycoside

Glucosinolate 

Senfölglycoside

Senfölglycoside in rohem Maca, auch Glucosinolate genannt stehen im Verdacht krebshemmend zu wirken, werden aber nicht von jedermann vertragen.

Was sind Senfölglycoside?

Alle Kreuzblütler (Brassicae), zu denen auch Maca gezählt wird, enthalten bestimmte Inhaltsstoffe, die Senfölglycoside oder Glucosinolate genannt werden und als geschmacksgebende Substanzen für den leicht bitteren Geschmack zum Beispiel von Brokkoli verantwortlich sind. Glucosinolate sind im Wesentlichen pflanzliche Pestizide, deren primäre Schutzfunktion es ist instektoide Fressfeinde abzuwehren. Verrottet senfölglycosidhaltiges Pflanzenmaterial auf dem Boden, so eignet es sich durch seine chemischen Folgestoffe (Isothiocyanate, Thiocynate und Nitrile) darüber hinaus zur Bekämpfung von Unkräutern.

Diese Wirkung nun entfalten Glucosinolate in der Verstoffwechselung mit dem Enyzm Myrosinase auch im menschlichen Körper, wo sie je nach Verbindung antimikrobiell, virostatisch und antimykotisch wirken, d.h. Bakterien, Viren und Pilze angreifen. Darüber hinaus stehen die Stoffwechselprodukte (Isothiocyanate) von Senfölglycosiden im Verdacht krebshemmend zu wirken. 

Senfölglycoside in Maca und ihre Wirkungen

Der absolute Glucosinolat-Gehalt der verschiedenen Maca-Phenotypen (gelb, schwarz, rot und lila) unterscheidet sich nicht wesentlich von einander. Wichtiger Faktor ist hingegen die Anbauhöhe, wobei mit die Pflanzen mit zunehmender Höhe mehr Glucosinolate produzieren. Folgende Glucosinolate (Senfölglycoside) sind in Maca enthalten:

  • Glucotropaeolin (GTL) (80-90% des Senfölglycosidgehalts)
  • Glucolimnathin (6-6.9% des Senfölglycosidgehalts)
  • Glucoalyssin (0.6-0.9% des Senfölglycosidgehalts)
  • Glucosalbin (0.02-0.028% des Senfölglycosidgehalts)
  • Glucobrassicanapin
  • Glucobrassicin
  • Sinigrin

Unter den bekannten Wirkungen der Stoffwechselprodukte von Glucotropaeolin (Benzyl-Isothiocyanate (BITC)) gehört eine Hemmung des Wachstums von Krebszellen, die bisher für die Metastasenbildung bei Krebspatienten mit Brustkrebs sowie für die Vermehrung der Krebszellen bei Patienten mit Prostatakrebs nachgewiesen worden ist.[i] Die höchste relative Glucotropeaolin-Konzentration weist rohes rotes Maca aus der Region Junín-Pasco (Meseta del Bómbon) auf, gefolgt von lila, schwarzem und schließlich gelbem Maca.[ii] (Rotes Maca ist überhaupt die hauptsächliche Maca-Sorte für das weibliche Hormonsystem und Prostatavergrößerung.)

Senfölglycoside sind nicht für jedermann geeignet

Senfölglycoside kommen eigentlich nur in rohem und Glycerin-Auszügen von Maca vor, nicht oder kaum aber in gelatiniertem oder extrahiertem Maca oder in alkoholischen Tinkturen. Da sie von einigen Menschen aufgrund mit hochempfindlichen Magen- und Darmschleimhäuten nicht vertragen werden, sind diese Optionen daher zu empfehlen. Ebenfalls wird Menschen mit Schilddrüsenstörungen vom Verzehr von senfölglycosidhaltigem Maca abgeraten, da der Verzehr von Senfölglycosiden in Kombination mit einer jodarmen Ernährung im Verdacht steht bei Schilddrüsenschwäche die Bildung eines Kropfes zu begünstigen.

Fazit: 

Maca ist ein umfangreiches Thema, über eingehende Sachkenntnis lohnenswert ist – insbesondere, wenn es um die therapeutische Anwendung der Pflanze geht. Einen umfassenden Überblick über Maca, seine Sorten und seine Herkunft sowie Hinweise zur Qualität erhalten Sie im Folgenden Artikel: 

Quellen:

[i] Kim EJ, Hong JE, Eom SJ, Lee JY, Park JH. Oral administration of benzyl-isothiocyanate inhibits solid tumor growth and lung metastasis of 4T1 murine mammary carcinoma cells in BALB/c mice. Breast Cancer Res Treat. 2011 Nov;130(1):61-71. doi: 10.1007/s10549-010-1299-8. Epub 2010 Dec 18. PMID: 21170677.

Cho HJ, Lim DY, Kwon GT, et al. Benzyl Isothiocyanate Inhibits Prostate Cancer Development in the Transgenic Adenocarcinoma Mouse Prostate (TRAMP) Model, Which Is Associated with the Induction of Cell Cycle G1 Arrest. Paliyath G, ed. International Journal of Molecular Sciences. 2016;17(2):264. doi:10.3390/ijms17020264. PMCID: PMC4783993.

[ii] O. Meissner H, Mscisz A, Piatkowska E, et al. Peruvian Maca (Lepidium peruvianum): (II) Phytochemical Profiles of Four Prime Maca Phenotypes Grown in Two Geographically-Distant Locations. International Journal of Biomedical Science : IJBS. 2016;12(1):9-24. PMCID: PMC4841986.